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BETTAGSKONZERTE 2025

Joseph Haydn: Die Schöpfung

Informationen zum Werk finden Sie unten.

ORCHESTER

L'arpa festante

Barockorchester aus München
Informationen zum Orchester finden Sie unten.

Solistinnen und Solisten

Carmela Konrad, Sopran
Zacharie Fogal, Tenor
Jonathan Sells, Bass

Informationen zu den Solistinnen und Solisten finden Sie unten.

PROBENPLAN

Wir proben ab Ende April 2025 jeweils am Montagabend von 20:00 - 22:00 Uhr im Mehrzweckraum der Primarschule Halde, Wohlen.

Interessierte Neumitglieder sind gerne willkommen. Melden Sie sich für genauere Informationen bitte über das Kontaktformular auf dieser Homepage.



Werk

Die Inspiration zur Komposition eines grossen Oratoriums empfing Joseph Haydn während seiner England-Besuche 1791–92 und 1794–95, als er die Oratorien Georg Friedrich Händels in eindrucksvoller Besetzung erlebte. Mit der «Schöpfung», vollendet in seinem sechsundsechzigsten Lebensjahr (1798), schuf Haydn den bedeutendsten Beitrag zur Gattung des Oratoriums seit Händels Tod. Bereits Händel war die Schöpfungsgeschichte als Stoff für ein Oratorium angetragen worden, doch er hatte abgelehnt. Der Wunsch nach einem Schöpfungsoratorium blieb in England bestehen, und so trat man Jahre später an Haydn heran. Ob Haydn sofort zusagte, ist fraglich, da er die englische Sprache kaum beherrschte und ihm die Gattung des Oratoriums nicht sonderlich vertraut war.

Dennoch nahm Haydn den Textentwurf an. Zurück in Wien, wurde er von seinem Freund und Gönner Baron Gottfried van Swieten ebenfalls um ein Oratorium gebeten und entschied sich für die Schöpfungsgeschichte. Van Swieten übersetzte die englische Vorlage ins Deutsche. Die Arbeit am Oratorium erstreckte sich von Oktober 1796 bis April 1798 und gestaltete sich für Haydn besonders mühsam. Er war sich der Grösse des Stoffes und der hohen Erwartungen bewusst und arbeitete mit äusserster Sorgfalt und Gottesfurcht: «Nie war ich so fromm als bei der Komposition der «Schöpfung». Täglich fiel ich auf die Knie und bat Gott, dass er mich stärke für mein Werk.»

Die Uraufführung fand am 29. und 30. April 1798 unter Haydns Leitung im Palais Schwarzenberg vor geladenen Gästen statt. Die erste öffentliche Aufführung am 19. März 1799 im alten Burgtheater leitete den weltweiten Siegeszug des Werkes ein, das bald in zahlreichen Übersetzungen in ganz Europa gespielt wurde und bis heute fester Bestandteil des klassischen Repertoires ist.

«Die Schöpfung» ist ein christliches Werk, aber kein kirchliches. Es ist ein Bekenntnis zu Gott dem Schöpfer, zur Natur und zum Menschen, getragen vom Optimismus des aufklärerischen Denkens. Die Erzengel Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael (Bass) schildern den biblischen Schöpfungsbericht, während himmlische Heerscharen in mächtigen Lobgesängen die Schöpfung preisen. In den Chören kontrastieren aufwendige, fugierte Partien mit schlichten, homofonen Abschnitten; wirkungsvoll sind die Kombinationen von Soloensemble und Chor. Obwohl das dreiteilige Oratorium von grosser Einheit ist, prägen charakteristische Qualitäten die einzelnen Teile.

Der erste Teil behandelt eindrücklich die ersten vier Schöpfungstage: die berühmte «Vorstellung des Chaos», die Erschaffung des Lichts in einem überwältigenden Klangausbruch, die Entstehung von Erde, Firmament, Pflanzen und Gestirnen, oft mit reicher Bläserbesetzung.

Der zweite Teil setzt mit oft neuen Klangmischungen die Schilderung fort und widmet sich der Erschaffung der Tierwelt. Tonmalerisch, mit Witz und Geschmack, ohne Effekthascherei, illustriert Haydn die Vielfalt der Geschöpfe, von Vögeln bis zu Landtieren.

Im dritten Teil treten Adam und Eva in den Vordergrund, während die Erzengel zurückweichen. Das Menschenpaar wird nicht demütig, sondern schön, würdig und stark dargestellt; ihre Liebe spiegelt die göttliche Liebe wider. Der majestätische Schlusschor ist ein triumphaler Lob- und Dankgesang der Menschen an den Schöpfer.

Orchester

L’arpa festante, das Barockorchester aus München, wurde 1983 gegründet. Es ist eines der traditionsreichsten deutschen Ensembles für Alte Musik. Die grosse musikalische Erfahrung der einzelnen Musiker und die Virtuosität ihres Könnens führen zum unverkennbaren Klangcharakter des Ensembles: farbig, nuancenreich, sensibel, expressiv. Sein Repertoire reicht von der französischen Barocksuite über deutsche und italienische Instrumentalmusik bis zu Werken der Wiener Klassik und der frühen Romantik. Zahlreiche Auftritte und CD-Einspielungen haben L’arpa festante international bekannt gemacht.

Solistinnen und Solisten

Carmela Konrad
Die Aargauer Sopranistin Carmela Konrad setzte nach ihrem Doppelstudium Gesang und Konzertgitarre an der Hochschule Luzern ihre Weiterbildung in Meisterkursen u.a. bei Krisztina Laki fort. Vor ihren Musikstudien besuchte Carmela Konrad eine Kunstschule und stellt seitdem regelmässig ihre Bilder und Skulpturen aus. Konzerte im 2025/26 beinhalten u. a. Carl Orffs «Carmina Burana», B. Brittens «Les Illuminations», J. S. Bachs Passionen, h-moll Messe und diverse Kantaten sowie Liederabende mit Schweizer Volksliedern zusammen mit dem Gitarristen Philipp Leon Fankhauser. Carmela Konrad ist u.a. Preisträgerin der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung, der Elvira Lüthy-Wegmann Stiftung und des Mathilde Müller Preises 2021. Wenn Carmela Konrad gerade nicht singt, trifft man sie meistens im Garten.

Zacharie Fogal
Der Tenor Zacharie Fogal wurde in Ontario, Kanada geboren. Seine gesangliche Ausbildung erfolgte bei Prof. Daniel Lichti (Wilfrid Laurier University) und Prof. Scot Weir (Zürcher Hochschule der Künste). Als sensibler und vielseitiger Künstler ist er sowohl als Solist als auch als Kammermusik-Sänger in der Schweiz sowie ihren Nachbarländern gefragt. Insbesondere wurde er als Solist für Oratorien und weitere grosse geistliche Werke engagiert. Er tritt regelmässig in professionellen Ensembles wie dem Schweizer Vokalconsort, Voces Suaves, oder der J.S. Bach Stiftung auf, um nur einige zu nennen. Als leidenschaftlicher Pädagoge unterrichtet Zacharie Gesang an der Dkms in Rapperswil SG.

Jonathan Sells
Der Bariton Jonathan Sells wurde in London geboren. Nach dem Studium der Musik und Musikwissenschaft an der Universität Cambridge absolvierte er Opernstudien an der Guildhall School of Music and Drama. 2010 bis 2012 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich. In zahlreichen freien Produktionen verkörperte Jonathan Sells seither viele bekannte Opernrollen. Als Mitglied des Britten-Pears Young Artist Programme 2006-2013 studierte er französischen Gesang bei Malcolm Martineau und an der Guildhall School bei Graham Johnson das deutsche Lied. Sells kann auf zahlreiche Auftritte bei Liedfestivals in Grossbritannien zurückblicken und sang 2010 seinen ersten Solo-Liederabend in der Wigmore Hall. Er ist Preisträger des Thelma King Vocal Award, des Guildhall Gold Medal Wettbe- werbs, der Festival-Akademie von Verbier (Prix Thierry Mermod) und des Guildhall Recital Prize.